Hollow Knight: Silksong – Hat sich das Warten gelohnt?

Diesmal übernehmen wir die Kontrolle über Hornet, die deutlich agiler ist als der namenlose Ritter aus Teil 1. Ihre Angriffe sind schneller, die bekannte Abwärtsattacke wurde zu einer diagonalen Stichbewegung umgewandelt. Gerüchten zufolge soll es eine Aufrüstung namens Wanderer’s Crest geben, die eine verbesserte Downwards-Pogo-Variante ermöglicht. Außerdem kursieren Hinweise auf ein Upgrade namens Reaper Crest, das die Angriffsmuster allgemein beeinflussen soll darunter auch die klassische Down-Pogo-Mechanik.

Neu ist ebenfalls, dass sie sich jetzt automatisch an Kanten hochzieht. Zudem gibt es erstmals Dialogoptionen samt Vertonung in diesen typischen, charmant-unverständlichen Lauten.

Schwieriger als der Vorgänger

Silksong zieht den Schwierigkeitsgrad ordentlich an. Normale Gegner teilen doppelten Schaden bei Körperkontakt aus, und die Wege von den Bänken bis zu den Bossen sind lang, manchmal schon zu lang.
Das Kartensystem bleibt im Kern gleich: Erst Karte kaufen, dann beim Erkunden mitzeichnen, und beim Rasten an Bänken wird sie aktualisiert. Wer sich verläuft, hat das also selbst zu verantworten.

Geheimnisse ohne Ende

Die Welt von Silksong ist wie gewohnt wunderschön und voller Geheimnisse. Ihr entdeckt versteckte NPCs mit eigenen kleinen Geschichten, durchbrecht Wände mit Angriffen und findet neue Pfade, wo ihr sie nicht erwartet. Selbst nach rund 40 Stunden Spielzeit haben wir nur etwa 80 % der Karte gesehen – das sagt alles.

Neu im Arsenal sind Fallen, die ihr im Kampf taktisch einsetzen könnt. Sie bringen Abwechslung ins Gameplay, sind aber begrenzt und müssen mit Schalen eurer besiegten Gegner wieder aufgeladen werden.
Dazu kommt eine zweite Währung, die Perlen. Damit kauft ihr Ausrüstung - verliert sie aber beim Tod. Nur einen einzigen Versuch hat man, um sie sich zurückholen.

FunFact

Vor Silksong war eigentlich nur ein DLC für Hollow Knight geplant, mit Hornet als Charakter im selben Spiel.
Im Interview erklärte das Entwicklerteam Team Cherry, dass das Projekt dann so gewachsen sei (größere Welt, mehr Eigenständigkeit), dass sie sich entschieden haben: "Draus wird ein vollständiger Nachfolger."

Also: Ein DLC wurde zum eigenständigen Spiel. Nicht schlecht für ein drei-Mann-Team.

Kurz gesagt

Selbst nach Dutzenden Stunden steckt Silksong voller Entdeckungen und nach dem Abspann wartet offenbar noch ein ganzer zusätzlicher Akt mit noch härteren Gegnern.
Wer Geduld, Präzision und starke Nerven mitbringt, bekommt ein herausragendes Metroidvania mit riesigem Umfang.
Team Cherry besteht immer noch nur aus drei Entwicklern, und was sie hier für rund 20 Euro liefern, ist schlicht beeindruckend.
Für Max ist es schon jetzt das Game of the Year.