Still Wakes the Deep: Horror, Öl und keine Rettung in Sicht

Veröffentlicht am 27. Juni 2025 um 13:34
Still wakes the See Titelbild

Ein Sturm. Eine Bohrinsel. Kein Funk, kein Fluchtweg – und irgendwas da draußen will dich tot sehen.
Still Wakes the Deep ist kein Spiel für Leute, die mit Wasser, Dunkelheit und seltsamen Geräuschen im Nebel klarkommen.
Für alle anderen: willkommen im puren Horrortrip mitten in der Nordsee.

 

Du spielst Cameron „Caz“ McLeary (gespielt von Alec Newman), einen Elektriker mit Problemen.
Es ist 1975. Die Ölplattform ist beschädigt. Der Sturm reißt an der Struktur, und irgendwas ist an Bord, das definitiv nicht menschlich ist. Flucht ist keine Option. Hilfe? Gibt’s nicht. Die Plattform wird zu deinem Gefängnis – und das Ding da draußen ist dein Wärter.

Was hier richtig stark zieht: die Stimmung.

Die Plattform knarzt und ächzt in jeder Szene. Dazu kommt der schottische Slang der Kollegen, den man ohne Untertitel kaum versteht – was aber zur Isolation beiträgt.
Die Soundkulisse ist das Herzstück: Wind, Wasser, rostendes Metall – das macht Druck. Und sorgt für echte Anspannung.

 

Gameplay ohne Waffen – aber nicht ohne Gefahr

Kämpfen ist hier keine Option. Wenn du einem Gegner begegnest, bleibt dir nur das Schleichen – oder das Hoffen.
Versteck dich in Spinden. Kriech durch Lüftungsschächte. Wirf Gegenstände zur Ablenkung. Die Bedrohung fühlt sich nie unfair an, aber sie ist konstant präsent.

Die Orientierung auf der Bohrinsel fällt nicht immer leicht, besonders wenn sich Gänge ähneln. Und während du versuchst, zu überleben, bist du nebenbei immer wieder mit Aufgaben beschäftigt: Schlösser knacken, Rohrventile schließen, Hebel umlegen – das ist Standard.

Allerdings wirken viele der Quicktime-Aktionen (etwa beim Balancieren über Leitern oder Rohre) schnell überstrapaziert. Das fühlt sich manchmal an, als hätte jemand den QTE-Slider zu enthusiastisch hochgezogen.

Wer auf Blut und Jumpscares steht, ist hier falsch.
Still Wakes the Deep ist ein Spiel für die, die ihre Gänsehaut langsam serviert bekommen wollen.
Die Spielzeit ist angenehm knapp – nicht zu lang, aber intensiv genug. Der Gameplay-Loop aus Erkundung, Schleichen und simplen Aufgaben trägt sich gut über die rund fünf bis sechs Stunden.

Und ja – es gibt auch ein paar klassische Schreckmomente, aber sie wirken nicht billig. Sie setzen genau dann ein, wenn du denkst: Jetzt bin ich sicher. Bist du aber nicht.

 

Kurz gesagt:

Still Wakes the Deep ist kein Horror-Spektakel – es ist ein leiser Albtraum mit Nachhall.
Weniger Action, mehr Kopfkino. Wer auf Atmosphäre steht und mit „kein Kampf, nur Überleben“ klarkommt, wird dieses Spiel lieben.
Und wer Thalassophobie hat, sollte sich warm anziehen – oder einfach weggucken.

Spieldauer: ca. 5h

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