Dungeons of Hinterberg – Monster vermöbeln mit Alpenblick

Veröffentlicht am 14. Juli 2025 um 13:11
Still wakes the See Titelbild

Ein österreichisches Bergdorf, saftig grüne Wiesen, klare Bergseen – und direkt daneben ein magisches Portal zu einem Dungeon voller gefährlicher Kreaturen. Willkommen in Dungeons of Hinterberg, einem Spiel, das aussieht wie ein entspannter Wanderurlaub, sich aber spielt wie ein Mix aus Action-Adventure, Puzzle-Plattformer und Social Sim.

 

Was klingt wie ein zu starker Edelweiß-Tee, entpuppt sich als erstaunlich gelungener Genre-Mix mit Charme, Witz und erstaunlich viel Tiefgang.

 

Wandern oder Würfeln? Du entscheidest

In Hinterberg habt ihr keinen Questlog-Stress. Statt ständigem Missions-Gerenne erwartet euch ein Tagesablauf, den ihr frei gestalten könnt. Morgens plant ihr euren Tag, aber das bedeutet nicht, dass ihr euch sofort ins nächste Dungeon stürzen müsst. Vielleicht zieht es euch stattdessen an den See, wo ihr einfach chillt und euren Gedanken nachhängt.

Selbst solche Ruhephasen bringen euch spielerische Vorteile. Mehr Trefferpunkte, mentale Erholung, Buffs für den nächsten Tag. Entspannung ist hier kein Zeitfresser, sondern Teil der Strategie. Wer clever plant, wird belohnt – nicht nur mit Ausblick.

 

Smalltalk statt Sidequests

Abends steht dann das Dorfleben im Fokus. Ihr könnt euch mit den Einheimischen treffen, ins Kino gehen oder einfach alleine entspannen. Das soziale Miteinander ist kein Pflichtprogramm, aber wer sich drauf einlässt, bekommt Zugriff auf neue Upgrades, Spezialfähigkeiten und versteckte Inhalte.

Mit der Zeit baut ihr echte Beziehungen zu den Bewohnern auf. Nicht in Form von "Herzen füllen", sondern durch glaubhafte, charmant geschriebene Begegnungen. Das sorgt dafür, dass Hinterberg nicht nur ein Hub ist, sondern sich wie ein echter Ort anfühlt – und das ist eine der großen Stärken des Spiels.

 

Dungeons mit Hirn

Die titelgebenden Dungeons sind kein reines Button-Mashing-Fest.

Jeder Dungeon basiert auf zwei magischen Fähigkeiten, die ihr zu Beginn an einem Schrein freischaltet. Diese bestimmen, wie ihr Rätsel löst, Plattformen überwindet und euch durch die Umgebung bewegt.

Mal manipuliert ihr Windströmungen, mal friert ihr Wasser ein oder verschiebt massive Blöcke per Zauber. Kämpfe gibt es zwar auch, aber sie treten nie in den Vordergrund. Stattdessen steht das Knobeln im Fokus – angenehm fordernd, ohne frustrierend zu werden. Und das Beste: Kein Dungeon spielt sich wie der andere.

 

Schön, aber stumm

So charmant Dungeons of Hinterberg auch ist – eine kleine Schwäche bleibt. Es gibt keine Sprachausgabe. Gerade bei den liebevoll gestalteten Charakteren und der atmosphärischen Welt wäre das noch das i-Tüpfelchen gewesen. Die Dialoge funktionieren zwar gut über Text, aber ein wenig mehr akustische Tiefe hätte dem Spiel spürbar mehr Leben eingehaucht.

 

Kurz gesagt

Dungeons of Hinterberg ist kein typischer Dungeon-Crawler. Es ist ein Erlebnis. Eine Reise in eine liebevoll gestaltete Alpenwelt, in der ihr nicht nur Monster besiegt, sondern auch zur Ruhe kommt, Freundschaften schließt und euch einfach treiben lassen könnt.

Wer ein Spiel sucht, das nicht permanent auf Adrenalin setzt, sondern auch die leisen Töne beherrscht, wird hier fündig. Die rund 17 Stunden Spielzeit fühlen sich nicht nach Hektik an, sondern nach einem gut verbrachten Sommerurlaub mit Schwert, Magie und vielleicht einem neuen Lieblingsdorf.

Spieldauer: ca. 20h

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