
Clair Obscur: Expedition 33 ist eines dieser Spiele, das dich unerwartet erwischt – wie ein Boss mit Flächenangriff. Entwickelt von einem kleinen, aber extrem talentierten 30-köpfigen Team, bietet dieses Game eine ganz eigene Mischung aus Soulslike-Elementen, rundenbasiertem Kampfsystem und einer Bildsprache, bei der selbst Art-Galerien neidisch werden könnten.
Dark Souls trifft Rundenstrategie
Schon nach den ersten Minuten war klar: Clair Obscur Expedition 33 schielt eindeutig in Richtung Dark Souls.
- Wieder spawnende Gegner nach dem Rasten?
✔ Check. - Ein Heilitem mit begrenzten Anwendungen (hier „Chroma Elixier“ genannt), das sich nur an Checkpoints auffüllen lässt?
✔ Auch Check. - Fiese Bosse, die dir mehrfach die Stirn bieten (und deinen Controller die Wand)?
✔✔ Doppelt Check.
Dazu kommt eine Welt voller Loot, in der sich einige Gegner befinden, die ihr zu dem Zeitpunkt noch gar nicht besiegen könnt. Es gibt freischaltbare Checkpoints zum Auffüllen sowie Abkürzungen, die ihr erst später aktiviert. Das alles macht das Erkunden spannend – jede Ecke hält neue Möglichkeiten (oder Gefahren) bereit.

Nebenquest in Fliegende Wasser. Großen Bourgeon besiegen, um seine Haut zu erhalten für kleinen Bourgeon. Drop = Farbe des Lumina
Hört bei den Figuren genau zu, denn sie haben Quests für euch, die aber nicht im Questlog vermerkt sind!

Taktik trifft Reaktion: Rundenkämpfe mit Biss
In manch anderem Game kann man sich während gegnerischer Angriffe gefühlt ’nen Tee kochen. Nicht so hier!
Ihr müsst ständig aufpassen und aktiv reagieren.
Während eures Angriffs erscheint ein Quick-Time-Event (QTE), das – wenn erfolgreich ausgeführt – den Schaden erhöht. Wer möchte, kann das in den Optionen auch automatisieren lassen.
Wenn der Gegner angreift, habt ihr mehrere Optionen:
-
Ausweichen: Relativ großzügiges Zeitfenster, um komplettem Schaden zu entgehen
-
Parieren: Schwieriger umzusetzen, aber dafür gibt’s bei Erfolg einen mächtigen Konter
-
Spezialmanöver wie Springen oder bestimmte Konteraktionen, die ihr im späteren Spielverlauf erlernt
Zusätzlich habt ihr eine Schusswaffe mit freiem Zielen, mit der ihr bestimmte Gegneraktionen unterbrechen oder gezielt Schwachpunkte anvisieren könnt. Gerade in späteren Kämpfen ist das sehr hilfreich – und teilweise sogar notwendig.
Wir haben auf dem Schwierigkeitsgrad „Erkunden“ gespielt, was der mittleren von drei Stufen entspricht. Und auch dort waren die Kämpfe ordentlich fordernd. Selbst auf dem Story-Schwierigkeitsgrad haben uns manche Bosse spürbar Nerven gekostet. Zum Glück kann man während des Spielens zwischen den Schwierigkeitsgraden hin und her switchen.


Pictos, Buffs und Lumina – klingt kompliziert, ist aber easy!
Im Spielverlauf findet ihr sogenannte „Pictos“ – kleine Artefakte, die euch passive Fähigkeiten oder Buffs auf Werte geben.
Ihr habt drei Slots, in die ihr sie einsetzen könnt. Sobald ein Picto in vier Kämpfen benutzt wurde, ist es „aufgeladen“ – das erkennt ihr am goldenen Rand.
Das Spannende: Auch wenn ihr ein aufgeladenes Picto nicht mehr aktiv tragt, könnt ihr es weiterhin nutzen – allerdings nur, wenn ihr Lumia-Punkte einsetzt.
Das bedeutet: Wer regelmäßig durchwechselt und verschiedene Pictos auflädt, hat später viel mehr Spielraum. Klingt anfangs vielleicht kompliziert, aber man kommt schnell rein.
Zusätzlich lassen sich Fähigkeiten für eure Gruppe individuell verteilen, sodass ihr die Teamzusammenstellung nach eurem Spielstil anpassen könnt.

Zwischen den einzelnen Gebieten bewegt ihr euch über eine richtig große Weltkarte – aber nicht in der typischen Third-Person-Ansicht, sondern so schräg von oben, fast wie bei einem Miniatur-Modell.
Von hier aus könnt ihr in die kleineren Gebiete reinlaufen.
Aber Achtung: Auch auf der Karte selbst gibt’s Gegner, also ist das nicht einfach nur ein friedlicher Ladescreen.
Ziemlich cool ist auch das Lager, das ihr dort findet. Hier könnt ihr eure Waffen verbessern und die Ausrüstung anpassen. Gustave schreibt dort regelmäßig Tagebucheinträge. Darin fasst er zusammen, was euer Team gerade erlebt hat. Das ist zwar ein kleines Detail, aber irgendwie gibt’s dem Ganzen noch mehr Persönlichkeit.
Aber ehrlich: Was uns wirklich umgehauen hat, war nicht das Kampfsystem. Es war... alles andere.
In der Zeit, in der wir gespielt haben, hat uns die Handlung sofort abgeholt. Es wird gescherzt, gestritten, getrauert – die Dynamik in der kleinen Gruppe wirkt authentisch und emotional.
Die Sprachausgabe ist entweder auf Englisch oder Französisch, mit Untertiteln.
Die Spielwelt ist farbenfroh, abwechslungsreich und jeder Abschnitt hat seinen eigenen visuellen Stil – unter anderem eine wunderschön gestaltete Unterwasserwelt.
Zwischensequenzen sorgen für besondere Momente und verstärken das emotionale Band zu den Charakteren.
Apropos Charaktere: Sie wirken echt, glaubwürdig und überraschend tiefgründig. Und die Mimik? Holy moly! So glaubwürdig animierte Gesichter sieht man selten. Man erkennt echte Gefühle in den Gesichtern.
Auch die Welt ist ein Augenschmaus: Jede Region hat ihren ganz eigenen Stil – darunter eine faszinierende Unterwasserwelt. Und ja, die Cutscenes sind so hochwertig wie aus einem Pixar-Trailer mit Melancholie-Filter.
Dazu eine Soundkulisse, die punktgenau jede Stimmung trifft.
Fun Fact: Gustave = Robert Pattinson?!
Unser erster Gedanke beim Anblick von Gustave? „Warum läuft da Edward Cullen rum?“
Und offenbar sind wir damit nicht allein – viele Steam-Kommentare und Reddit-Posts teilen diesen Eindruck.
Aber nein: Das Modell basiert auf Leo Paris, dem Lead VFX Artist von Sandfall Interactive. Respekt, Leo – für die Effekte und die Knochenstruktur!

Fazit: Anspruchsvoll, wunderschön, mit ganz viel Herz
Clair Obscur: Expedition 33 hat uns schneller in seinen Bann gezogen, als wir „Soulslike“ sagen konnten.
Auch wenn wir ursprünglich nicht zu den Fans von rundenbasierten Kämpfen gehören, konnten uns die Mechaniken mit aktiven Elementen wirklich überzeugen. Man muss immer überlegen, wie man auf neue Gegner reagiert – und das macht’s spannend.
Wir persönlich waren eher Team Ausweichen als Parieren – aber genau das ist das Schöne: Jeder kann seinen eigenen Stil finden.
Die Welt, die Atmosphäre und vor allem die Story sind unserer Meinung nach unfassbar gelungen. Ein besonderer Titel, der sich lohnt – vor allem für alle, die Lust auf etwas Neues mit viel Stil und Substanz haben.
Und ganz ehrlich: Wir hoffen, dass dieses Spiel die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Es ist was Besonderes.
Die Meinung aus der Community
„Von Anfang an ein emotionales Feuerwerk. Grafik 10/10 - Sound 10/10. Die Kämpfe sind eine super Mischung aus nostalgischen Runden basiertem und Timing Elementen. Die Schwierigkeiten sind einstellbar (immer) um von Story Liebhabern bis Sadistisch veranlagten aller Dark Souls Spielern was zu bieten. Kurz zum Preis: Xbox Game pass Day 1 for free, aber auch der Preis von 50€ ist total gerechtfertigt. How long to beat würde ich ca 30h sagen. Alles in allem 10/10“
der_noob_lets_Play
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„Bombastischer Soundtrack und interessante Story. Schlecht ist nur das ich zu wenig Zeit habe!“
devil_maw_cry
„Was mir besonders gefallen hat, ist die Synchro und Dialoge der Charaktere, die mich wirklich in die "Gefühls"-Welt gezogen haben. Dazu kommt der Soundtrack und die vielen kleinen Referenzen zu alten JRPG spielen. Am Ende gibt es noch so viel zu entdecken und ich bin traurig, dass dies kein 100-Stunden-Spiel war 😊“
judge.shiva
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Super Game! Ein muss für jeden FF Fan und rundenbasierte Kämpfe!