Control – Bürokratie, Wahnsinn und Telekinese

Veröffentlicht am 30. Januar 2021 um 13:52
control

Was wie ein gewöhnliches Verwaltungsgebäude beginnt, entpuppt sich schnell als albtraumhafte Zwischenwelt voller schwebender Menschen und instabiler Realität. Willkommen im Federal Bureau of Control – und willkommen in „Control“ von Remedy Entertainment.

Als Jesse Faden übernehmt ihr die Rolle der neuen Direktorin dieser mysteriösen Behörde. Eure Hauptaufgabe ist die sogenannte Hiss-Invasion stoppen – eine paranormale Kraft, die Mitarbeiter befallen und die Realität umformen kann. Dabei hilft euch nicht nur eine wandelbare Dienstwaffe, sondern auch eine ganze Palette telekinetischer Fähigkeiten.

Der bizarre Brutalismus-Stil des Gebäudes wirkt zunächst faszinierend, aber auch verwirrend. Die Karte ist mehr ein grober Anhaltspunkt als eine echte Hilfe. Wer sich nicht ständig verlaufen will, sollte lieber den gut sichtbaren Wegweisern folgen. Die Level sind teils verschachtelt, mit sich dynamisch verändernden Räumen das ist atmosphärisch stark, aber nicht immer benutzerfreundlich.

Story: Viel Stoff, wenig Komfort

Control liefert eine umfangreiche Hintergrundgeschichte vor allem durch Dokumente, Aktennotizen und Memos, die überall im Gebäude verstreut sind. Wer tiefer eintaucht, kann hier einiges entdecken, muss sich aber auf viel Lesestoff einstellen. Cutscenes und Gespräche lockern das Ganze auf, dennoch hätte man sich eine modernere Art der Präsentation stellenweise gewünscht.

 

Kampf, Kräfte, Kontrolle

Die Ultimate Edition bietet neben dem Hauptspiel auch die DLCs The Foundation und AWE, die zusätzliche Gebiete und Story-Elemente einführen – inklusive subtiler Alan Wake-Verbindung, die Fans aufhorchen lassen dürfte.

Im Kampf überzeugt das Game durch abwechslungsreiche Fähigkeiten: Mit der Kraft eures Geistes schleudert ihr Objekte, errichtet Schilde aus Trümmern oder übernehmt Gegner. Die Waffe selbst ist modular aufgebaut – verschiedene Formen wie Pistole, Schrotflinte oder Maschinengewehr entstehen durch Modifikationen, die ihr aus gesammelten Materialien baut und individuell anpasst.

Gegnerarten gibt es zwar nicht übermäßig viele, doch die verschiedenen Missionsarten und die stetige Weiterentwicklung eurer Fähigkeiten sorgen für langanhaltenden Spielspaß.

 

Fun Fact:

Die Engine von ControlNorthlight – wurde extra für das Spiel weiterentwickelt. Sie ermöglicht nicht nur die spektakulären Zerstörungseffekte und die Telekinese-Physik, sondern war auch eine der ersten Engines mit vollständigem Raytracing-Support. Damit war Control eines der ersten Games, das den Sprung in die nächste Grafikgeneration wagte noch bevor viele überhaupt eine passende Grafikkarte hatten.

 

Kurz gesagt:

Control ist kein einfaches Spiel. Es fordert euch sowohl im Navigieren als auch in der Interpretation seiner komplexen Welt. Doch wer sich darauf einlässt, erlebt ein stilistisch wie erzählerisch außergewöhnliches Action-Abenteuer mit Mystery-Note irgendwo zwischen Aktenchaos und interdimensionalem Wahnsinn.

Spieldauer: ca. 25h

Spielbar auf:

Bewertung des Games unserer Blog-Leser:

Bewertung: 0 Sterne
0 Stimmen

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.